Idee & Hintergrund

„Kinder und Jugendliche sollen überall in Wiesbaden gut aufwachsen können.“

Dieser Satz formuliert einen gesellschaftlichen Auftrag des Wiesbadener Amtes für Soziale Arbeit. Und war Ausgangspunkt der Initiative „Wiesbaden Engagiert!“ vor mehr als 20 Jahren.

Die Idee, Unternehmen für dieses Ziel als „Partner der Jugend“ mit ins Boot zu holen, hatte Mitte der 1990er Jahre Hildegunde Rech als Leiterin der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit. Damals war der Gedanke, Akteure der Wirtschaft für soziale Kooperationen zu gewinnen, sehr modern gedacht. „Corporate Social Responsibility“ (CSR) – die gelebte Verantwortung von Unternehmen im Gemeinwesen war ein noch junges Pflänzchen.

Stimme zum Hintergrund

Hildegunde Rech, ehemalige Leiterin der Abt. Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit und „Erfinderin“ von „Wiesbaden Engagiert!“

Die Anfänge

Hildegunde Rech fand auf Bundesebene im UPJ e.V. einen kompetenten Unterstützer. Gemeinsam mit Partnern aus der Wiesbadener Wirtschaft – allen voran Tom Sommerlatte, damals Chairman der weltweit tätigen Unternehmensberatung Arthur D. Little, entwickelte man erste Kooperationsprojekte für Unternehmen und Initiativen aus der Jugendarbeit. 2005 fand unter dem Motto „Wiesbaden Engagiert!“ der erste lokale Aktionstag statt, aus dem 2014 zum 10-jährigen Jubiläum die „Aktionswoche“ wurde.

Die Strategie „Wiesbaden Engagiert!“ zur Förderung des Engagements von Unternehmen in Wiesbaden steht heute für eine Reihe unterschiedlicher Formate und Angebote. Sie bieten Unternehmen vielfältige Gelegenheiten ihr Gemeinwesenengagement zu leben und sichtbar zu machen. Die Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“ bleibt das Einsteigerformat und Flaggschiff unter dem Dach.

Wiesbadener Unternehmen machen mit

Die Unternehmen unter dem Motto „Wiesbaden Engagiert!“ als Partner zu gewinnen, gelang – die wachsenden Teilnehmerzahlen sprechen für sich. Denn auch die Akteure der Wirtschaft haben ein Interesse daran, das Gemeinwesen , in dem sie erfolgreich wirtschaften, weiterzuentwickeln. Und mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement am Standort können Unternehmen das Gute mit dem Nützlichen verbinden und auch positive Wirkungen im eigenen Unternehmen erzielen.

Das ist der Kerngedanke und das Erfolgsgeheimnis von „Wiesbaden Engagiert!“: Alle Akteure der Stadtgesellschaft – Gemeinnützige, Verwaltung und Unternehmen arbeiten Hand in Hand. Die Zusammenarbeit tut allen Beteiligten gut – den engagierten Unternehmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie den Partnern auf gemeinnütziger Seite sowie deren Zielgruppen – und sie bringt auch die Stadt als Gemeinwesen voran.

Die Inhalte der Initiative haben sich seit den Anfängen mächtig ausdifferenziert – aber im Kern geht es immer noch darum: Auf Basis von Kooperation und Begegnung stabile Brücken in die Stadtgesellschaft zu bauen – und damit Tendenzen der sozialen Spaltung entgegenzuwirken. Gemeinsam mit den ortsansässigen Unternehmen und gemeinnützigen Akteuren die Stadt für alle Menschen lebenswerter zu gestalten. Auch und besonders für Kinder und Jugendliche – aber auch für all jene, denen es nicht so gut geht.

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Zum 10-jährigen Jubiläum wurde die Landeshauptstadt Wiesbaden für die Strategie „Wiesbaden Engagiert!“ im Herbst 2014 mit dem Europäischen Unternehmensförderpreis der Europäischen Kommission ausgezeichnet.

„‚Wiesbaden Engagiert!‘ ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Stadtverwaltung, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen an einem Strang ziehen. Damit hat Wiesbaden viele andere Kommunen inspiriert.“

André Koch-Engelmann, Geschäftsführer UPJ e.V.

Vielfalt ist Programm

Die Vielfalt der Akteure, Projekte und Kooperationen – und die engagierten Menschen auf allen Seiten – das ist der größte Schatz von „Wiesbaden Engagiert!“. Hier ist die Basis für vielfältige Kooperationen, bei denen stets alle gewinnen.

Koordiniert werden die Angebote unter dem Dach „Wiesbaden Engagiert!“ von der Fachstelle Unternehmenskooperation, die in der Abteilung Jugendarbeit des Amtes für Soziale Arbeit beheimatet ist. Hier wird „Corporate Citizenship“ gefördert – das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen. Der Verein UPJ e.V. unterstützt und begleitet viele Initiativen der Landeshauptstadt Wiesbaden bis heute als bundesweiter Netzwerkpartner. Das Amt für Soziale Arbeit ist Mitglied im bundesweiten UPJ-Netzwerk gemeinnütziger Mittlerorganisationen.

Qualität sichern

Gemeinsam mit dem UPJ e.V. Mittlernetzwerk hat die Fachstelle Unternehmenskooperation im Amt für Soziale Arbeit einen Katalog besonders relevanter Qualitätskriterien für Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen entwickelt. Werden diese Kriterien beachtet, wird eine Kooperation gelingen und nachhaltige Wirkung entfalten.